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Was macht eigentlich Cécile Bühlmann

Die «Madame Courage» und Alt-Nationalrätin mischt sich auch heute noch gerne in laufende Debatten ein.

Ein Leben im grünen Bereich: Die Luzernerin Cécile Bühlmann war von 1991 bis 2005 Nationalrätin der Grünen, 12 Jahre überdies Präsidentin der Grünen Fraktion. Sie politisierte aus der Oppositionsoptik, bekam schnell den kämpferischen Übernamen «Madame Courage» und schätzte dabei die «Macht der Ideen». 2000 war sie Sprengkandidatin an der Bundesratswahl für den zurückgetretenen Adolf Ogi (77), bei der am Ende Samuel Schmid (72) gewählt wurde.

Die ausgebildete Lehrerin wuchs in Sempach auf, in einem eher konservativen Umfeld. Die Mutter stammte aus Italien, das Schimpfwort «Tschingg» bekam die Tochter – trotz Schweizer Namen – einige Male zu hören. Früh wurde sie durch die Erzählungen über ihren Grossvater politisch sensibilisiert: «Er starb 1939 im Kampf gegen Franco in Spanien.»

Bis vor Kurzem war Cécile Bühlmann Stiftungsratspräsidentin von Greenpeace Schweiz. Das Leben der 70-Jährigen ist aber weiterhin geprägt vom Engagement für eine gerechtere Welt. Gerne meldet sie sich journalistisch bei Luzerner Medien zu Wort. «Ich schreibe vor allem über Themen, die mich selber betreffen: Frauenbewegung, Umwelt und Alter.» Als lebhafte Debattiererin ist sie bei Radio und Fernsehen sehr geschätzt. Bühlmann geniesst es, «noch viele Interessen und grosse Energie zu haben. Und ich lebe heute so selbstbestimmt wie nie zuvor.»

Zu ihren Freundinnen zählt sie unter anderem Ex-Bundesrätin Ruth Dreifuss (79) oder die ehemalige Nationalratspräsidentin Judith Stamm (85) – es sind politische Pionierinnen wie Cécile Bühlmann selbst.

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